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Filterfotografie in Köln

Filterfotografie in Köln

In Köln bietet es sich an, mit Filtern zu fotografieren und zu experimentieren. Denn das Wasser und natürlich auch der Himmel sind zwei Elemente, die durch eine Langzeitbelichtung komplett transformiert werden können. Durch eine lange Belichtungszeit findet eine bemerkenswerte Veränderung der Aufnahme statt. Minutenlange Belichtungszeiten lassen das Wasser spiegelglatt wirken, sich am Flussufer brechende Wellen werden zu einem mystischen Nebel. Die Wolken ziehen durch das Bild und werden zu einem Hintergrund, der bedrohlich oder auch friedlich wirken kann.

Wie lange die Belichtungszeit am Ende ist, hängt ganz von den vorhandenen Lichtverhältnissen und von Ihrer Vorstellung davon ab, wie das Foto am Ende aussehen soll. Am liebsten nehme ich Langzeitbelichtungen morgens oder am späten Nachmittag auf, wenn die Sonne tief steht. Das verleiht den Objekten Tiefe und eine ausgeprägte Struktur. An bewölkten Tagen lohnt sich die Filterfotografie den ganzen Tag, denn das diffuse Licht verhindert starke Kontraste. Die Struktur und Tiefe füge ich dann der Aufnahme in der Nachbearbeitung am Computer hinzu.

Ein wichtiges Hilfsmittel stellen Graufilter dar. Ohne sie wären die langen Belichtungszeiten am Tag überhaupt nicht möglich.

GRAUFILTER

Der Graufilter, auch Neutraldichtefilter (ND-Filter) genannt, ist durchgängig neutralgrau eingefärbt. So wird der Lichteinfall ins Objektiv reduziert – so ähnlich, als ob Sie durch eine Sonnenbrille blicken würden. Im Gegensatz zur Sonnenbrille ist der ND-Filter allerdings weitgehend farbneutral. Mit einem ND-Filter werden so Überbelichtungen bei längeren Belichtungszeiten vermieden, ohne dabei die Farben des Bildes allzu sehr zu verfälschen.

Im Wesentlichen hängt die richtige Wahl der Dichte (Stärke) eines Graufilters von der Bildidee, dem gewünschten Effekt und der vorgefundenen Lichtsituation ab. Aus diesem Grund gibt es Graufilter in mehreren Dichtegraden, aus denen Sie für die jeweilige Aufnahmesituation auswählen müssen. Je dichter (dunkler) ein Filter ist, desto geringer ist der Lichteinfall. Das ermöglicht eine längere Belichtungszeit, ohne abblenden zu müssen.

Leider gibt es keine einheitliche Angabe der Dichte von Filtern; die Hersteller verwenden teilweise sehr unterschiedliche Bezeichnungen. Einige Hersteller geben die Dichte der Filter in »ND«, als Verlängerungsfaktor der Verschlusszeit oder in Blendenstufen an. Die folgende Tabelle hilft Ihnen, sich in Sachen Filterwirkung zu orientieren.

Dichte Verlängerung der Belichtungszeit (Faktor) Blenden
ND 0.3 x 2 1
ND 0.6 x 4 2
ND 0.9 x 8 3
ND 1.2 x 16 4
ND 1.5 x 32 5
ND 1.8 x 64 6
ND 2.1 x 128 7
ND 2.4 x 256 8
ND 2.7 x 512 9
ND 3.0 x 1024 10

Je nachdem, wie dicht ein Graufilter ist, können Sie nicht mehr hindurchschauen und das Fokussieren ist unmöglich. Am besten Fokussieren Sie das Motiv ohne Graufilter. Das Motiv können Sie wie gewohnt entweder manuell oder mit den Autofokus fokussieren. Falls Sie mit dem Autofokus fokussieren, müssen Sie diesen nun ausschalten, bevor Sie den Graufilter vor das Objektiv ansetzen, da Sie sonst nicht auslösen können.

Aber auch die richtige Berechnung der Belichtungszeit ist wichtig. Da hilft die oben beschriebene Tabelle weiter. Bei sehr dichten Graufiltern ist es der Kamera nicht mehr möglich, eine korrekte Belichtungszeit zu messen. Ich gehe dann wie folgt vor:

1. Zuerst wähle ich den Bildausschnitt mit der passenden Komposition. Danach fokussiere ich das Motiv und schalte den Autofokus aus.

2. Ich wähle die Blendenvorwahl (A/Av) und entscheide mich für einen Blendenwert, der mir die gewünschte Schärfentiefe im Bild liefert. Die Kamera wählt automatisch die passende Belichtungszeit.

3. Diese Belichtungszeit wird mit dem Verlängerungsfaktor des entsprechenden Filters aus der Tabelle oben multipliziert.

4. Die Aufnahme selbst führe ich dann im manuellen Modus (M) mit der so ermittelten Belichtungszeit und von mir gewählten Blende durch.

Errechnen Sie Belichtungszeiten von mehr als 30 Sekunden, kommt der Bulb-Modus (B/ Bulb) in Betracht, der längere Belichtungszeiten als 30 Sekunden ermöglicht.

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Mit einem Graufilter (ND Filter) lassen sich Tagsüber lange Belichtungszeiten ohne Überbelichtung erzielen. Die ziehenden Wolken erscheinen komplett surreal und ein bekanntes Motiv lässt sich so neu interpretieren. (80 mm ∙ f 16 ∙ 62 s ∙ ISO 50 ∙ Stativ ∙ ND 3.0)

Es gibt zahlreiche Apps für das Smartphone, die die Berechnung der neuen Belichtungszeit erleichtern, z. B. Long Exposure Calculator für iPhone und Android oder ND-Filter Expert für Android. Ich persönlich arbeite seit kurzem mit dem NiSi ND Calculator. Sie müssen lediglich die Ausgangsbelichtungszeit und die Filterdichte in die App eingeben, und schon erhalten Sie die korrekte Belichtungszeit für den jeweiligen Graufilter.

ARBEITSSCHRITTE BEI DER ARBEIT MIT GRAUFILTERN

1. Stellen Sie Ihr Stativ auf und befestigen Sie die Kamera darauf.

2. Wählen Sie die gewünschte Brennweite, den Bildausschnitt und die Blende.

3. Wählen Sie einen niedrigen ISO-Wert (z. B. 100).

4. Fokussieren Sie auf das Motiv und schalten Sie dann den Autofokus aus.

5. Lassen Sie in der Blendenvorwahl (A, Av, Zeitautomatik) die Belichtungszeit durch die Kamera bestimmen.

6. Berechnen Sie die mit dem Filter benötigte Belichtungszeit mithilfe einer Smartphone-App.

7. Wechseln Sie in den manuellen Belichtungsmodus (M). Beträgt die berechnete Belichtungszeit mehr als 30 Sekunden, wechseln Sie in den Bulb-Modus (B, Bulb).

8. Schrauben Sie den Graufilter auf das Objektiv bzw. stecken Sie ihn in den Filterhalter und decken Sie bei einer DSLR das Okular ab, damit kein Umgebungslicht einfällt.

9. Benutzen Sie bei einer DSLR die Spiegelvorauslösung (falls vorhanden), um jegliches Verwacklungspotenzial zu minimieren.

10. Schalten Sie den Bildstabilisator aus.

11. Lösen Sie die Aufnahme mithilfe eines Fernauslösers aus.

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Ein stabiles Stativ ist unerlässlich, um scharfe Bilder mit langer Belichtungszeit, in diesem Fall 2 Minuten, und niedriger ISO-Empfindlichkeit zu erzeugen. Es ermöglicht auch eine präzise Ausrichtung und Komposition der Aufnahme. (23 mm ∙ f 14 ∙ 120 s ∙ ISO 100 ∙ Stativ ∙ ND64 ∙ GND0.9)

TIPPS FÜR LANGZEITBELICHTUNGEN

1. Benutzen Sie ein stabiles Stativ.

2. Für die Aufnahme muss der Autofokus ausgeschaltet werden.

3. Wählen Sie den Bildausschnitt großzügig. Einige Filter führen zu Randabschattungen. Diese müssen Sie später beschneiden.

4. Fotografieren Sie bei Belichtungszeiten länger als 30 Sekunden im Bulb-Modus.

5. Nutzen Sie einen Fernauslöser.

6. Prüfen Sie, ob sich auch ein Grauverlaufsfilter für die Aufnahme anbietet.

7. Berechnen Sie die notwendige Belichtungszeit mit einer App (z. B. ND Filter Expert).

8. Prüfen Sie die Aufnahme und entscheiden Sie nach eigenem Ermessen, ob die Belichtungszeit verkürzt oder verlängert werden muss. Nutzen Sie für die Beurteilung auch das Histogramm.

Grauverlaufsfilter

Nicht nur bei den Langzeitbelichtungen spielt der Himmel bei Aufnahmen oftmals eine wesentliche Rolle. Der Himmel gehört als Bildelement einfach häufig mit aufs Bild. Je nach Lichtsituation gibt es aber vielmals starke Kontraste zwischen Himmel und Vordergrund.

Für solche Aufnahmesituationen bietet sich der Einsatz eines Grauverlaufsfilters, auch als Verlaufsfilter oder ND-Verlaufsfilter bezeichnet, an. Mit der Hilfe des Grauverlaufsfilters können Sie den Himmel um mehrere Blendenstufen abdunkeln, ohne dabei die Helligkeit des Vordergrundes zu verändern. Somit wird eine Überbelichtung im Bereich des Himmels bei der Aufnahme verhindert. Der klassische Grauverlaufsfilter ist am oberen Rand am dichtesten und die Filterwirkung nimmt bis zur Mitte des Filters kontinuierlich ab. Von der Mitte bis zum unteren Rand ist die Filterfläche glasklar und damit ohne Wirkung.

Grauverlaufsfilter sind, ähnlich den Graufiltern, in unterschiedlichen Stärken und mit einem hartem oder weichem Verlauf erhältlich. Der weiche oder harte Verlauf bezeichnet den Übergang vom dunklen zum klaren Bereich des Filters. Filter mit hartem Übergang werden in der Regel bei einem gleichmäßig, geradem Horizont eingesetzt.

Spezielle Grauverlaufsfilter mit umgekehrtem Verlauf (sog. Reverse) werden in der Landschaftsfotografie während des Sonnenauf- und Sonnenuntergangs eingesetzt, da zu diesem Zeitpunkt der hellste Bereich der Aufnahme (die Sonne) sich ein wenig über der Horizontlinie ungefähr in der Bildmitte befindet.

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Links: Graufilter der Dichte 3.0 Mitte: Grauverlaufsfilter der Dichte 0.9 mit weichem Verlauf Rechts: Grauverlaufsfilter der Dichte 0.9 mit hartem Verlauf

Auch die Grauverlaufsfilter gibt es in runder und eckiger Form. In der Regel machen Grauverlaufsfilter nur in eckiger Form mit dem entsprechenden Filterhalter Sinn, da die Horizontlinie nicht unbedingt in der Mitte des Bildes liegt und der Filter im Filterhalter nach unten oder oben bewegt werden kann.

ALTERNATIVE HDR?

Um starke Kontraste zwischen Himmel und Vordergrund auszugleichen, greifen Fotografen auch gerne zur HDR-Fotografie.

Dabei werden mehrere Aufnahmen der gleichen Szene mit einer unterschiedlichen Belichtung erstellt und mithilfe einer geeigneten Software kombiniert. Solange sich zwischen den einzelnen Aufnahmen nichts bewegt, funktioniert das auch ganz gut. Bei Langzeitbelichtungen mit bewegtem Wasser, im Wind wehenden Bäumen oder ziehenden Wolken funktioniert HDR aber nicht so gut und ist nicht das Mittel der Wahl.

Filtertypen

Bei Filtern werden zwei unterschiedliche Systeme unterschieden, je nachdem wie sie befestigt werden. Runde Filter werden auf das Objektiv aufgeschraubt (Schraubfilter) und eckige Filter werden in einen Filterhalter geschoben bzw. gesteckt (Steckfilter). Beide Systeme haben durchaus ihre Berechtigung und bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile.

Schraubfilter

Runde Schraubfilter werden vorne auf das Objektivgewinde geschraubt. Die Größe eines Schraubfilters muss somit dem Objektivdurchmesser entsprechen. Das bedeutet eigentlich, dass für unterschiedliche Objektive mit unterschiedlichen Durchmessern mehrere Schraubfilter gekauft werden müssten.

Ich empfehle Ihnen aber, einen Schraubfilter zu kaufen, der dem Durchmesser Ihres größten Objektives entspricht. Das ist in der Regel 77 mm oder 82 mm. Mithilfe eines Step-Up-Adapterringes lässt sich der eigentlich zu große Schraubfilter auch auf Objektive mit kleinerem Objektivdurchmesser befestigen. So erübrigt sich der Kauf mehrerer Schraubfilter der gleichen Dichte. Das spart Geld und Platz im Fotorucksack.

In der Regel sollten drei Filter mit unterschiedlicher Dichte reichen. Aus meiner Erfahrung reichen mir die Filter mit den Dichten ND 0.9 (drei Blendenstufen), ND 1.8 (sechs Blendenstufen) und ND 3.0 (zehn Blendenstufen).

Zur Not lassen sich auch mehrere Schraubfilter miteinander kombinieren. Durch die Kombination mehrerer Schraubfilter kann es jedoch zu einer störenden Randabschattung (Vignettierung), gerade im Weitwinkelbereich kommen. Für den Weitwinkelbereich gibt es deswegen eine Slim-Variante von Schraubfiltern.

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Die Firma Kase bietet hochwertige, magnetische Rundfilter an. Dadurch entfällt das lästige Auf- und Abschrauben des Filters vor jeder neuen Bildkomposition.

Vor- und Nachteile von Schraubfiltern

Runde Schraubfilter lassen sich nicht auf Objektive mit einer nach außen gewölbten Linse oder mit fester Gegenlichtblende befestigen. Das sind in der Regel extreme Weitwinkelobjektive.

Als Grauverlaufsfilter sind Schraubfilter häufig ungeeignet, da der Horizont bei der Aufnahme in den seltensten Fällen auch wirklich in der Mitte ist.

Der Vorteil von Schraubfiltern ist, dass kein Streulicht zwischen Filter und Objektiv in das Objektiv einfallen kann. Zusätzlich ist das Packmaß in Vergleich zu Steckfiltern und Filterhalter wesentlich kleiner.

Die Schraubfilter gibt es von unterschiedlichen Herstellern. Nach langem Probieren habe ich die Filter von Kase (www.kasefilters.de) entdeckt. Die Filter von Kase haben eine hervorragende optische Qualität und eine hohe Farbtreue. Das optische Glas der Filter ist aus hochwertigem, umweltfreundlichen Material gefertigt, beidseitig Nanobeschichtet, wasserabweisend, stoßfest und leicht zu reinigen. Restlos überzeugt haben mich die magnetischen Rundfilter. Dadurch wird das Auf- und Abschrauben der Filter überflüssig, was den Arbeitsprozess deutlich vereinfacht und beschleunigt.

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Mit dem Filtersystem von Kase lassen sich mehrere Filter kombinieren – in diesem Fall sind es drei. Als Erstes wird ein magnetischer runder Polarisationsfilter eingesetzt, der sich dank des kleinen Rädchens am Filterhalter auch bei eingeschobenen Filtern in die richtige Position drehen lässt. Davor können Sie einen Graufilter mit einem Grauverlaufsfilter kombinieren.

Steckfilter

Steckfilter oder auch Rechteckfilter sind in der Regel aus Glas oder Kunststoff und werden in einen Filterhalter geschoben, der quadratische oder rechteckige Filter aufnehmen kann. Der Filterhalter selbst wird an einem Metallring, der auf das Objektiv geschraubt wird, befestigt. Der Metallring muss, ähnlich den Schraubfiltern, dem exakten Objektivdurchmesser entsprechen, und wird in unterschiedlichen Größen angeboten. Der Filterhalter lässt sich nach der Befestigung immer noch in jede gewünschte Stellung drehen. Da der Filterhalter selbst nicht aufgeschraubt werden muss, lässt er sich schnell und einfach vom Objektiv entfernen bzw. daran anbringen. Auf den Filterhalter lassen sich mehrere Filter anbringen und Grau- mit Grauverlaufsfiltern kombinieren.

Auch bei den Steckfiltern gibt es eine große Auswahl an Herstellern. Ich empfehle Ihnen wieder die Filter der Firma Kase Filters. Die Steckfiltersysteme sind vom Hersteller gründlich durchdacht und bieten eine Qualität und Sortimentsbreite, die man sonst bei fast keinem anderen Hersteller findet.

Vor- und Nachteile

Der große Vorteil ist, dass sich Grau- und Grauverlaufsfilter kombinieren lassen. Eine Vignettierung ist auch im Weitwinkelbereich selten festzustellen. Folgende Nachteile sollten Sie kennen:

 

  • Die Kunststofffilter verkratzen leicht.
  • In der Regel sind die Steckfilter zusammen mit dem Filterhalter teurer als Schraubfilter. Das Steckfiltersystem ist anfälliger für Streulicht.
  • Das Packmaß ist größer als bei Schraubfiltern.

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Das Kölner „Siebengebirge“. Das Siebengebirge ist ein Wohn- und Geschäftshaus im Rheinauhafen. (32 mm · f 18 · 123 s · ISO 50 · Stativ · ND3.6)

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